Sonntag, 19. August 2012

Rezension - Nichts was im Leben wichtig ist


Rezension – Nichts was im Leben wichtig ist von Jane Teller


Seiten: 141
Verlag: Hanser
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14-16 Jahre


COVER
Das Cover hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht, vor allem weil es auch so schlicht in weis gehalten war. Das NICHTS ist, wenn man mit dem Finger darüber fährt, hervorgehoben



MEINE INHALTSANGABE
„Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun“
Mit diesen Worten verlässt Pierre den Unterricht und schockiert damit Lehrer und Schüler. Doch während die Lehrer versuchen, diesen Augenblick vergessen zu lassen, begibt sich die 7a auf die Suche nach der Bedeutung: Denn sie wollen Pierre, der seitdem oben auf einem Baum sitzt, beweisen, dass es im Leben sehr wohl eine Bedeutung gibt. Also muss jeder der Schüler etwas abgeben, was ihm wichtig ist. Doch dieses Spiel, was harmlos anfing, wird zu einer Spirale aus Wut und Ohnmacht und die Opfer, die die Kinder bringen müssen, werden immer heftiger. Dann muss auch mal ein Finger dran glauben, oder der Kopf eines Hundes. Denn die Schüler wollen einen ganzen Berg aus Bedeutung schaffen und ihn Pierre präsentieren. Doch als sie ihren Turm fertig haben, will der gar nichts davon wissen- stattdessen reißen sich die Journalisten der ganzen Welt auf einmal darum. So wird aus dem anfangs harmlosen Spiel weit mehr als die Suche nach der Bedeutung- denn wie groß kann die Bedeutung wohl gewesen sein, wenn der Turm sich auf einmal durch Geld kaufen lässt??

CHARAKTERE
Über die einzelnen Charaktere etwas zu sagen, wäre nicht so leicht möglich, da es einfach zu viele sind und man nur annähernd über sie etwas erfährt. Doch die Schüler verfangen sich im Laufe des Buches in einer Spirale aus Wut und Verzweiflung und verlieren immer mehr den Blick für die Realität, indem sie einfach immer höhere Opfer fordern. Denn ein paar grüne Sandalen könnte man ja ersetzen, doch wie steht es um die Unschuld eines Mädchens? Die Schüler verlieren das wesentliche aus dem Blick und die Protagonistin, Agnes, die nur ihre Schuhe hergeben musste, kann gar nicht fassen, was aus einer anfangs harmlosen Sache wird. Doch niemand traut sich einzuschreiten, da der Gruppenzwang einfach viel zu hoch ist. So zeigt sich von den anfangs lieben, harmlosen Schülern auf einmal eine ganz andere, skrupellose und brutale Seite, die den Leser immer wieder schockiert.

MEINE MEINUNG          
Das Buch thematisiert in einer extremen Art und Weise die Frage nach dem Sinn des Lebens, die sich jeder in seinem Leben schon mal gestellt hat. Doch die Schüler schießen damit über das Ziel hinaus und verlieren am Schluss sogar die Bedeutung DER „Bedeutung“-also ihres Haufens- aus den Augen. Menschen wollen einfach nicht hören, dass nichts im Leben einen Sinn macht, und verschließen sich vor der Behauptung eines einfachen Jungen. Doch so sehr Pierre auch an seine Theorie glaubt- durch den Haufen den die Jugendlichen geschaffen haben, und den sie am Schluss, Jahre später, nur noch in Erinnerung haben, bekommt doch wieder etwas ungewollt Bedeutung. Dieses Thema ist als Jugendbuch sehr komplex und aufwühlend, brutal und realistisch dargestellt, doch was teilweise so aussieht, als ob es einem den Mut nehmen würde, kann auch durch den Schluss wieder wettgemacht werden.
Denn schlussendlich muss jeder für sich entscheiden, was in seinem Leben eine Bedeutung hat.

FAZIT
Ohne große Ausschweifungen gebe ich dem Buch 4/5 Sternchen.

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